Ausgliederung der Pflegepersonalkosten
Mehr Erlös-Transparenz im MCO Cube
Durch die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem G-DRG-System und die Erstellung eines eigenständigen Pflegebudgets seit Beginn 2020 sind in vielen Häusern strategische Anpassungen notwendig. Heiko Boknecht erläutert, wie der MCO Cube, für den eine Erweiterung entwickelt wurde, Transparenz über die veränderte Finanzierungssituation schafft, indem er eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen DRG-Kataloge 2019 und 2020 und des Pflegebudgets ermöglicht.
Seit diesem Jahr ist der Fallpauschalen-Katalog um eine Spalte erweitert. Die Einführung des Pflegeerlöskataloges (§ 17b Abs. 4 KHG) machte diese neue Spalte notwendig, die für jede DRG eine entsprechende Bewertungsrelation enthält. In den DRG-Katalogen ab 2020 sind die Bewertungen um die Erlösanteile des Pflegepersonals in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen reduziert. Die pflegespezifischen Erlöse errechnen sich dann leicht durch Multiplikation der Behandlungstage mit dem Pflegeentgeltwert sowie der entsprechenden Pflegeerlös-Bewertungsrelation je Tag. Für die Kliniken bedeutet das, dass sie nun neben dem DRG- auch ein Pflegebudget verhandeln müssen. Da für 2019 keine Vergleichsdaten zur Verfügung stehen, schließt TIP HCe mit einem Erweiterungspaket für den MCO Cube genau diese Lücke. Enthalten ist der aG-DRG-Katalog 2019, der für die „Rumpf-DRG“ die relevanten Kennzahlen ohne Pflegebewertung enthält. Auf diese Weise ist sofort ein direkter Vergleich zwischen den Daten des Jahres 2019 und des aktuellen Jahres möglich.
Noch mehr Informationen mit dem Interimsgrouper
Ist im Data Warehouse auch noch der Interimsgrouper integriert, stehen mit jeder Datenaufbereitung automatisch für die beiden zurückliegenden Jahre weitere Kennzahlen wie errechneter Erlös, Case-Mix-Index oder Behandlungstage getrennt nach Pflege und Nicht-Pflege sowie in Summe zur Verfügung. Insgesamt sind im Erweiterungspaket neun zusätzliche Kennzahlen enthalten. Neben den zusätzlichen Katalogen in den bestehenden Dimensionen kommen noch zwei neue Dimensionen für den Pflegeentgeltwert hinzu. Für die bevorstehenden Budgetverhandlungen mit den Kostenträgern, die Anpassung des Berichtswesens und weitere Analysen steht den Anwendern damit ein wertvolles Instrument zur Verfügung. Die Abbildung zeigt eine angepasste E1-Statistik auf der Basis von effektiven Bewertungsrelationen. Da es nun ein eigenes Pflegebudget gibt bzw. geben wird, sind die Punkte nur noch exklusive Pflege ausgewiesen. Zum Vergleich des Vorjahres werden jedoch auch die über den Interimsgrouper ermittelten Punkte inklusive Pflege ausgewiesen.
Heiko Boknecht
Produktmanager Analytics TIP HCe